Aufrüstung

Propagandaplakat
Quelle: Gaigalat/Kania 1997, S. 144
Nach der Machtübernahme im Jahr 1933 verfolgten die Nationalsozialisten das Ziel, die allmählich abklingende Weltwirtschaftskrise zu überwinden und möglichst rasch die industrielle Produktion anzukurbeln, um wirtschaftlich für einen Krieg zur Eroberung von "Lebensraum im Osten" gerüstet zu sein.

Die Rüstungsausgaben wurden in einem ersten Vierjahresplan gewaltig erhöht. In der Folge konnte auch die Eisen- und Stahlindustrie gegenüber dem Produktionstief der Weltwirtschaftskrise ihre Produktion bis 1939 mehr als verdreifachen. Aber insgesamt gesehen spielten im Nationalsozialismus die schwerindustriellen Unternehmen an Rhein und Ruhr nicht mehr die herausragende Rolle für den heimischen Rüstungsmarkt (vgl. Gaigalat/Kania 1997, S. 144).













Propagandaplakat
Quelle: Gaigalat/Kania 1997, S. 145
Entbehrlich war das Ruhrgebiet deshalb allerdings nicht. Ohne die "Investitions- und Produktionsgüter aus Stahl wäre der Auf- und Ausbau vieler rüstungswichtiger Bereiche" (Gaigalat/Kania 1997, S. 145) nicht möglich gewesen.

Die Vorstellungen der Industriellen an Rhein und Ruhr gingen allerdings nicht von einer unbegrenzten heimischen Hochrüstung aus, sie waren vielmehr an der Freigabe der lukrativen Rüstungsexporte interessiert. Bis 1936 kollidierten jedoch die Interessen der Industriellen und der Machthaber nicht, obwohl das Ruhrgebiet seine traditionelle Rolle als "Waffenschmiede" des deutschen Reiches eingebüßt hatte.