Zeitschnitt um 1965
Willy Brandt
Quelle: Archiv der Sozialen Demokratie, Friedrich-Ebert-Stiftung Bonn
Quelle: Archiv der Sozialen Demokratie, Friedrich-Ebert-Stiftung Bonn
Eine Arbeitsgruppe verschiedener Ministerien kam im Jahr 1964 zu dem Ergebnis, "dass im Ruhrgebiet zur Verhinderung eines weiteren Zurückbleibens hinter der wirtschaftlichen Aufwärtsentwicklung des Landes eine Verbesserung der Wirtschaftsstruktur und eine Erhöhung der Attraktivität durch Verbesserung der allgemeinen Lebensverhältnisse erforderlich sind" (Internet 1).
Kraftwerk Scholven (Gelsenkirchen)
Quelle: Holger Janietz
Quelle: Holger Janietz
Mentale Altlasten
Quelle: Autorenteam
Quelle: Autorenteam
Aus dem Scheitern des wirtschaftsorientierten Programms zur Neu-Industrialisierung, der ersten Phase der regionalen Strukturpolitik, wurde gelernt: Das "Entwicklungsprogramm Ruhr (EPR)" von 1968 setzte drei deutlich erweiterte Ziele: (a) die Mobilisierung des Bodens und des Kapitals; (b) die Steigerung der räumlichen Mobilität der Beschäftigten und (c) die Förderung der "geistigen Mobilität" der Arbeitskräfte (Wissen 2000, S. 46 - 51) (s. Thema "Strukturpolitik für das Ruhrgebiet").
Die Größenordnung dieses Vorhabens war - und musste sein - nicht weniger als allumfassend. Sie betraf die Modernisierung des gesamten Ruhrgebiets durch:
- die Rationalisierung der Raumstruktur
- den Aufbau des Hochschulsystems
- den Ausbau des Siedlungs- und Verkehrssystems
- die Ansiedlung nichtmontanindustrieller Betriebe
Diesem neuen Denken gelang es zunächst, die Bildungsblockade aufzuheben und damit eine der Voraussetzungen für die wirtschaftliche Erneuerung zu schaffen. Die Bodensperre aber blieb zunächst noch weiterhin wirksam.