Innovationen: Walzwerk, Dampfmaschine und Dampflok
Adolph Menzel, Eisenwalzwerk, 1872 - 1875
Quelle: Staatliche Museen zu Berlin, Alte Nationalgalerie
Quelle: Staatliche Museen zu Berlin, Alte Nationalgalerie
Dampffördermaschine von Friedrich Wilhelm Harkort, 1839
Quelle: Deutsches Bergbau-Museum/Montanhistorisches Dokumentationszentrum
Quelle: Deutsches Bergbau-Museum/Montanhistorisches Dokumentationszentrum
Wie konnte aber in derartig kurzer Zeit im Ruhrgebiet das ingenieurtechnische Know-how gewonnen werden? Neben und zeitlich vor der eigenen Ingenieurskunst standen gerade am Anfang dieser innovativen Basistechnologie zwei entscheidende Faktoren: Der Technologietransfer durch Industriespionage und die Anwerbung ausländischer Experten für die Ausbildung der eigenen Fachkräfte. Allerdings förderten auch Lizenzerwerb und Industriemessen die Ausbreitung des Know-hows.
Freiherr vom Stein, in den 1780er Jahren Direktor der westfälischen Bergämter, hatte die Notwendigkeit des Technologietransfers schon frühzeitig erkannt. Er reiste im Jahr 1786 eigens nach England, um mit James Watt über die Konstruktionspläne der ersten Dampfmaschine zu verhandeln. Nachdem er ohne Erfolg zurückgekommen war, "kam die Stunde der Späher und Kopierer. 1799 wurde die erste Watt-Dampfmaschine importiert, schon fünf Jahre später arbeitete im Ruhrgebiet das erste Plagiat. (...) Der Oberhausener Ingenieur Kesten machte sich (...) um 1850 auf den Weg ins Vereinigte Königreich. Dort besuchte er Fabriken, machte Notizen und fertigte Zeichnungen. Die zur Gutehoffnungshütte gehörende Firma 'Lokbau Sterkrade' begann darauf als eine der ersten Betriebe in Deutschland mit der Produktion von Plagiat-Lokomotiven" (Weber 2002, S. 22).