Rohstoffe und Technologie

Im Jahr 1834 war es unter der Leitung von Franz Haniel im Schacht "Franz" bei Esssen/Borbeck erstmals gelungen, die Mergeldecke (Deckgebirge: knapp 100 m mächtig) zu durchstoßen und die verkokbare Fettkohle zu erschließen. Dieses kann als die Geburtsstunde des klassischen, d.h. montanindustriell definierten Ruhrgebietes angesehen werden. Der aus Fettkohle gewonnene Koks war wegen seiner temperaturbezogenen, physikalischen und chemischen Eigenschaften unabdingbar für die neue Generation von Hochöfen und in seiner Qualität andernorts kaum erreicht. Der erste Kokshochofen im Ruhrgebiet wurde 1848 erbaut. Die jährliche Koksherstellung "explodierte" geradezu zwischen 1836 (1.000 t), 1850 (73.000 t) und 1870 (341.000 t), ähnlich die durchschnittliche Förderung und Belegschaftsgröße der Zechen (1850: 8.400 Jahrestonnen (jato) bei 64 Mann; 1873: 64.000 jato bei 252 Mann; 1913: 653.000 jato bei 2.287 Mann) (s. Vertiefung Schnitt durch das Steinkohlengebirge).
Steinkohleförderung 1792 - 1850
Quelle: Kersting/Ponthöfer 1994, S. 13