Route der Industrienatur
Die Natur erobert sich ihre Areale zurück: Industrienatur im Ruhrgebiet
Quelle: RVR-Fotoarchiv, Kollage Autorenteam
Quelle: RVR-Fotoarchiv, Kollage Autorenteam
Das Bodengefüge ist in der Regel vollständig verändert worden oder neu, da die industriellen Schlacken und Aschen in der Natur nicht vorkommen. Mit ihren erhöhten Konzentrationen von Schwermetallen oder Salzen und häufig starken Verdichtungen ähneln sie nährstoffarmen und trockenen Böden von Wüsten- und Steppenregionen und bieten daher zahlreichen einheimischen und exotischen, extrem anpassungsfähigen "Überlebenskünstlern" und seltenen Arten eine Lebensgrundlage.
Eingewandert durch die globalen Ressourcenimporte (Erze, Verpackungen, Fasern, ...) galt es zunächst, diese Exoten und ihre Schutzwürdigkeit zu entdecken, bestechen sie doch durch ihre Seltenheit, ihre Blütenpracht und Farbenfülle.
Doch auch weniger auffällige Gehölze bieten im Zusammenhang mit der zurückeroberten Industrielandschaft eindrucksvolle Bilder und seltene Waldformationen (Industriewald).
- Vertiefung: Industriewald
Im Laufe der Zeit sind völlig neue Lebensgemeinschaften aus Tieren und Pflanzen entstanden, die sich in der freien Natur so nie hätten bilden können. Nach eigenen Gesetzen entwickeln sie sich weiter zu wilden "Industrie(ur)wäldern" (Internet 11). "Die besondere Schönheit und Faszination der Brachen liegt in der eigenwilligen und ungewöhnlichen Verbindung von wilder Natur und Industrierelikten, die Zeugnis von der Vergangenheit der Flächen ablegen: Es können überwucherte Ruinen alter Zechengebäude, aber auch nur die Reste eines Bahngleises inmitten eines Birkenwaldes sein - aus dem Kontrast von industrieeller Vergangenheit und der Zurückeroberung durch die Natur entsteht immer eine besondere, spannungsvolle Atmosphäre" (KVR 1999, S. 7ff).
Route der Industrienatur
Quelle: Autorenteam
Quelle: Autorenteam