Hellwegzone
Bereits vor dem eigentlichen Aufbruch der schwerindustriellen Entwicklung, in den 1840er Jahren, bildeten die Hellwegstädte von Mülheim bis Unna die wichtigste Städtereihe der Region (Köllmann 1990, S. 103). Die Bevölkerungszahlen bewegten sich jedoch auch hier zwischen bescheidenen 4.500 und 11.000 Einwohnern.
Die Hellwegzone
Quelle: Autorenteam
Quelle: Autorenteam
Essen um 1850
Quelle: RVR Fotoarchiv
Quelle: RVR Fotoarchiv
Rathaus in Bochum
Quelle: Stadtarchiv - Bochumer Zentrum für Stadtgeschichte
Quelle: Stadtarchiv - Bochumer Zentrum für Stadtgeschichte
Die Bedeutung des Bergbaus trat in der Hellwegzone bald hinter die der Metallindustrie zurück. Ihren Auf- und Ausbau lenkten ganz andere Faktoren. Sie suchte das städtische Arbeitskräftepotenzial und daher die Nähe der Hellwegstädte, gab also agglomerationsverstärkende und städtebildende Impulse. Ihre riesigen innenstadtnahen Areale bieten - einmal brachgefallen - heute eine "Jahrhundert-Chance" der Stadterneuerung (vgl. Thema "Industriebrachen"). Die zentralörtliche Vorrangstellung der Hellwegstädte begründet sich daher in zwei Ursachenbündeln: Zum einen wurden die Hellwegstädte als erste von der neuen Symbiose von Kohle und Stahl erfasst. Zum anderen konnte sich in der Emscherzone keine zentralörtliche Konkurrenz bilden, da die Bergbaustandorte den ohnehin unbedeutenden Siedlungsansätzen kaum Impulse gaben und überdies der historische Startvorteil der Hellwegzentren uneinholbar war - und ist.