Vertiefung: VRR kündigt Vertrag mit DB

Am 12.06.2008 hat der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) den ursprünglich bis zum Jahr 2018 laufenden Verkehrsvertrag mit der Deutschen Bahn mit sofortiger Wirkung gekündigt. Der VRR sieht die vereinbarten Leistungen des Vertrages besonders im Bereich des Sicherheitsservice grob verletzt. Demnach sei bei Stich-proben aufgefallen, dass nur 17 Prozent der Züge nach 19 Uhr mit Sicherheitspersonal besetzt waren, 90 Prozent waren vertraglich vereinbart gewesen. Auch die Sauberkeit der Bahnen entsprach nicht der Vorstellung des VRR. Die DB Regio NRW weist diese Unterstellung zurückt und verweist u.a. auf eine lückenlose Dokumentation über die Einsätze des Sicherheitspersonals hin (vgl. Internet 1). Schon seit Anfang 2007 kommt es zwischen dem VRR und der DB zu Differenzen, als der Verkehrsverbund u.a. die Pünktlichkeit der Bahnen bemängelte und die Zahlungen an die Bahn um 1 Mio. Euro pro Monat kürzte (vgl. Internet 2).

Die Deutsche Bahn ist trotz der Kündigung des Vertrages weiterhin per Gesetz verpflichtet, den Verkehr aufrechtzuerhalten. Der Wachdienst soll allerdings von anderen Unternehmen übernommen werden. Rund 10 Kilometer Zugstrecke sollen nun neu ausgeschrieben werden, was vor allem bei den privaten Bahnbetreibern positiv aufgenommen wird. Bei dem gekündigten Vertrag geht es für die Deutsche Bahn um ein Vertragsvolumen von etwa 400 Mio. Euro. Er umfasst die Bereitstellung des Regional- und S-Bahn-Verkehrs in den 26 Kreisen und Städten des VRR (vgl. Internet 1). Politiker und Bahnkunden befürworten den Vorstoß des VRR, denn auch sie sind mit den Leistungen der Deutschen Bahn nicht zufrieden.