Vertiefung: Probleme und Problemlösungen des Maschinenbaus

Sowohl der regionale Wettbewerb mit Unternehmen aus anderen Bundesländern, als auch der Trend zur Europäisierung und Globalisierung, stellt die Unternehmen vor große Herausforderungen in den nächsten Jahren. Bei einer Befragung von Unternehmen durch die IHK Bochum sind folgende Probleme von den Unternehmen benannt worden:
Der mittelständische Maschinenbau im mittleren Ruhrgebiet sichert (inkl. aller Betriebsstätten) knapp 10.000 Arbeitsplätze (IHK Mittleres Ruhrgebiet, S. 25). Vor diesem Hintergrund ergeben sich für die IHK mehrere Ansatzpunkte, um die Weiterentwicklung des Maschinenbaus voranzubringen.

Wissenstransfer

Für die Zukunft wird ein engerer Kontakt zwischen Wirtschaft und Wissenschaft immer wichtiger. Deshalb soll vor allem der Austausch mit den Hochschulen aus der Region (Ruhr-Universität Bochum, Fachhochschule Bochum sowie der technischen Fachhochschule Georg Agricola) geebnet werden.

Informations- und Beratungsservice

Besonders für kleine Unternehmen kann eine "Rundum-Beratung", die alle Bereiche des Unternehmens beleuchtet, von großem Interesse sein. Diese soll helfen, den Unternehmen das Fortbestehen im internationalen Wettbewerb zu erleichtern. Darüber sollen die verschiedenen Unternehmen mit gleichen Problemen und Interesse zusammengeführt werden, um sowohl technische als auch geschäftliche Kooperationen anzubahnen, da gerade die Bildung von Netzwerken für die Zukunft als sinnvoll erscheint.

Außenwirtschafts-Initiative

Die Maschinenbauunternehmen im mittleren Ruhrgebiet exportieren rund 50 Prozent ihrer Produkte in alle Welt. Sich neue Märkte zu erschließen, Produkte zu platzieren, Messeauftritte zu gestalten ist gerade für kleine Unternehmen ein aufwendiges Projekt. Mit finanziellen Zuschüssen und externen Experten der deutschen Außenhandelskammer erhofft man sich zusätzliche positive Impulse.

Die Herausforderung an eine alte Branche Maschinenbau

Der Maschinenbau befindet sich in einer Umbruchphase. Insbesondere durch die Informations- und Kommunikationstechnologien sowie die Multimediaanwendungen haben sich die Anforderungen an die Produkte und die vielfältigen Unternehmen des Maschinen- und Anlagenbaus verändert. So gehört heute zu einem wettbewerbsfähigen Unternehmen ein leistungsfähiges Vertriebs- und Servicenetz. Die gelieferte Software zur Maschinensteuerung, die Kompatibilität dieser zur bestehenden Geräteausrüstung sowie der Gesamtservice des Unternehmens sind entscheidende Wettbewerbsfaktoren.

Zukunftsperspektive durch Netzwerke

Die starke Exportorientierung des Maschinenbaus ist auch in Zukunft wichtig. Um aber auf dem stark umkämpften internationalen Markt weiterhin konkurrenzfähig bleiben zu können, ist es unumgänglich den technologischen Vorsprung vor den anderen Mitbewerbern wie den USA und Japan zu wahren. Um den kleinen und mittelständischen Unternehmen dies zu ermöglichen hat sich in der Region des mittleren Ruhrgebietes ein Leistungsverbund gebildet, in dem sich drei regionale Anbieter für Dienstleistungen im Engineering-Bereich und der Lehrstuhl ITM-IT in "Mechanical Engineering" der Ruhr-Universität Bochum zusammengefunden haben.

Das "e-engineering-center" bietet den Unternehmen der Region den Zugriff auf die modernsten Softwarelösungen, ohne diese selber kaufen, installieren und pflegen zu müssen. Außerdem können auf diesem Weg für alle Unternehmenstypen maßgeschneiderte Softwareanwendungen realisiert werden. So lässt sich mit minimalem Kosten- und Personalaufwand die Nutzung neuester Technologien auch in kleinen Unternehmen realisieren und die internationale Konkurrenzfähigkeit sichern.

  • IHK Bochum (im mittleren Ruhrgebiet zu Bochum) (2002): Maschinenbau - Kompetenz im mittleren Ruhrgebiet, Nummer 8 der Publikationen der Industrie- und Handelskammer im mittleren Ruhrgebiet zu Bochum