Vertiefung: Jahrhunderthalle - Bochum

Die Jahrhunderthalle stellt einen Meilenstein der Entwicklung der Eisen- und Stahlindustrie des Ruhrgebietes dar. Ursprünglich hatte man die Halle für die Düsseldorfer Industrie- und Gewerbeausstellung 1902 errichtet und erst anschließend nach Bochum versetzt.
Jahrhunderthalle
Quelle: RVR-Fotoarchiv
Hier diente sie ab 1903 als Kraftzentrale für Gebläse- und Gasdynamomaschinen für die Hochöfen des "Bochumer Vereins". Die Stahlkonstruktion mit bis zum Boden durchgezogenen Dreigelenk-Bogenbindern gilt als eines der ersten Beispiele für einen rein zweckbestimmten Ingenieurbau. Wegen der ständig wachsenden Anzahl der Maschinen musste die Halle immer wieder erweitert werden, bis sie ihre heutige Größe von ca. 8.900 m² erreicht hatte.
Nach Übernahme des Werks durch die Firma Krupp und Stilllegung im Jahre 1968 verlor die Halle ihre ursprüngliche Funktion. 1993 wurde sie saniert und dient heute einem breiten Spektrum von Veranstaltungen. Sie ist zugleich Zentrum des neuen Westparks Bochum. Hier soll auf einem Großteil der Industriebrache unter Einbindung der Jahrhunderthalle ein großzügiges Parkkonzept umgesetzt werden.

Als Ankerpunkt der Route der Industriekultur ist die Jahrhunderthalle ein guter Ausgangspunkt für Themenrouten, die dem Besucher u.a. entlang der ehemaligen Erzbahntrasse eine außergewöhnliche Dichte industrieller Kulturlandschaft erschließt.

Die Jahrhunderthalle ist nach ihrem Umbau zu einem der zentralen Spielorte der RuhrTriennale erwählt worden. Dabei hat man den Raumcharakter der riesigen Maschinenhalle weitgehend gewahrt. Musiktheater, Tanz- und Schauspielproduktionen sind von international renommierten Künstlern teilweise speziell für diesen Anlass und das Ambiente geschaffen und aufgeführt worden (vgl. Thema "Kultur und Regionalbewusstsein").