Vertiefung: Integration

Integration wird in NRW groß geschrieben und so legte schon 1979 der Ausländerbeauftragte der Bundesregierung und frühere Ministerpräsident von NRW, Heinz Kühn, ein Memorandum vor, in dem er forderte, den Bleibewilligen die Chance zu einer dauerhaften Integration zu eröffnen.
Zeichen der Integration - Eine Moschee im Ruhrgebiet
Quelle: RVR Fotoarchiv
In den 1980er und frühen 90er Jahren setzte man diese Ausländerpolitik u.a. durch eine Erleichterung der Aufenthaltserlaubnisse fort. Zum Beispiel wurde die Einrichtung konsultativer Ausländerbeiräte auf kommunaler Ebene eingerichtet, die 1986/87 in den Ausländerrat NRW übergingen. Allerdings konnten die Beiräte nur begrenzt die Interessen der Ausländer gegenüber Stadtverwaltungen und der Landespolitik vertreten. Die Gewerkschaften beschritten einen anderen Weg: Sie betrieben die aktivste Integrationspolitik durch eine offensive Informationspolitik und trugen wesentlich dazu bei, den Vorwurf zu entkräften, Ausländer seien "Schmarotzer" bzw. leisteten einem Verdrängungswettbewerb am Arbeitsmarkt Vorschub.

Seit 2005 gibt es in Nordrhein-Westfalen das Ministerium für Generationen, Familie, Frauen und Integration (MGFFI NRW). Damit wurde in der Bundesrepublik erstmals ein Ministerium geschaffen, dass sich u.a. speziell mit dieser Thematik auseinandersetzt. Die Landesregierung hat im Juni 2006 einen umfassenden Aktionsplan Intergration beschlossen, dessen Umsetzung von einer interministeriellen Arbeitsgruppe koordiniert wird: "Bildung und Erziehung der jungen Generation von Zuwanderern stehen im Mittelpunkt einer neuen - modernen und zugleich realistischen - Integrationspolitik, die sowohl Zugewanderte als auch Einheimische fördert und fordert" (Internet 1).