Vertiefung: Siedlung Eisenheim

Die älteste noch erhaltene Werkssiedlung im Ruhrgebiet ist die Kolonie Eisenheim. Sie wurde von der Gutehoffnungshütte zwischen 1844 und 1901 in Oberhausen-Osterfeld erbaut. In den 51 Häusern, von denen 38 erhalten sind, wohnten um die Jahrhundertwende ca. 1.200 Menschen. Erhalten sind die zweigeschossigen Reihen- und Doppelhäuser von 1846 und die Häuser im Kreuzgrundriss aus dem Jahr 1872.
Als Ende der 1960er Jahre Eisenheim wie viele andere Siedlungen abgerissen werden sollte, gründeten die Bewohner 1972 eine Bürgerinitiative für die Erhaltung der Siedlung. 1973 standen die ersten Bereiche der Siedlung unter Denkmalschutz, ab 1974 baute man die Waschhäuser der Siedlung zum Volkshaus, zum Kinderhaus (1977) und zum Museum (1979) um. 1978 erhielt Eisenheim für diese Leistung den Kulturpreis der Kulturpolitischen Gesellschaft, dem bundesweiten Zusammenschluss kulturpolitisch interessierter und engagierter Menschen aus den Bereichen Kulturarbeit, Kunst, Politik, Wissenschaft, Publizistik und Kulturverwaltung (Internet 1). Von 1977 bis 1983 wurden die Häuser renoviert und die Siedlung mit einer Kanalisation ausgestattet.

Das Museum der Siedlung beinhaltet eine Dauerausstellung zur Geschichte der ältesten Arbeitersiedlung des Ruhrgebietes.

Vierfamilienhaus im Kreuzgrundriß
Quelle: Günther 1980, S. 41