Tertiärisierung

Tertiärisierung

Unter Tertiärisierung versteht man eine Verlagerung des wirtschaftlichen Schwerpunktes hin zum Dienstleistungssektor, sowohl im Bereich der Wertschöpfung als auch im Bereich der Beschäftigung. Theoretische Grundlage der Tertiärisierung ist die "Drei-Sektoren-Theorie" nach J. Fourastié. Ausgangspunkt dieser Theorie ist die Einteilung der Produktionsstruktur in drei Sektoren:
  • in einen primären Sektor der Produktgewinnung (insbesondere Landwirtschaft, auch Forstwirtschaft und Fischerei);
  • in einen sekundären Sektor der Produktverarbeitung (Industrie und Handwerk, meist einschließlich Bergbau und Baugewerbe) und
  • in einen tertiären Sektor der Dienstleistungen (Handel, Verkehr, Kommunikation, Verwaltung, Bildung, Wissenschaft, Beratung, Sozial- und Gesundheitswesen unter anderem)
Fourastiés Theorie besagt, dass sich der Schwerpunkt der wirtschaftlichen Tätigkeit in allen Gesellschaften zunächst vom primären auf den sekundären Sektor und anschließend vom sekundären auf den tertiären Sektor verlagert, oder mit anderen stark vereinfachenden Worten: Agrargesellschaften werden zu Industriegesellschaften und Industriegesellschaften zu Dienstleistungsgesellschaften.

Quelle: Fourastié, J. 1969: Die große Hoffnung des 20.Jahrhunderts (Le grand Espoir du XXme siècle), 2. Aufl., Köln