Soziale Segregation

"Der Begriff "soziale Segregation" verweist auf soziale Unterschiede innerhalb einer Stadt und die räumliche Konzentration der Wohn- und Lebensräume bestimmter Bevölkerungsgruppen in verschiedenen Stadtgebieten, d.h. das Auseinanderrücken von Jung und Alt, Arm und Reich, Deutschen und Nichtdeutschen innerhalb einer Stadt. Segregation ist als räumlicher Ausdruck der Sozialstruktur und sozialen Ungleichheiten der Bevölkerung zu verstehen. Dabei (...) kommen nur solche sozialstrukturellen Unterschiede und Ungleichheiten zum Tragen, die über Entscheidungen für Wohnstandorte und den Wohnungsmarkt vermittelt werden. Über die Entscheidung für oder gegen ein Wohngebiet bestimmter Bevölkerungsgruppen oder Effekte des Wohnungsmarktes (z.B. hohe Mietkosten) entsteht die unterschiedliche Konzentration von Bevölkerungsgruppen in einigen Wohngebieten.

Man unterscheidet:
  • demographische Segregation, also die räumliche Differenzierung der Bevölkerung nach dem Alter sowie dem Haushaltstyp oder der Lebensphase,
  • ethnische Segregation, d.h. die Differenzierung nach Nationalitäten und ethnischer Zugehörigkeit, sowie
  • soziale Segregation (im engeren Sinne), d.h. die räumliche Differenzierung nach sozialstrukturellen Merkmalen wie Einkommen und Armut, Bildungsstatus oder berufliche Stellung und Arbeitslosigkeit.


Städtische Segregationsprozesse führen zur Entstehung sozialstrukturell, demographisch und ethnisch relativ homogener Stadtregionen bzw. Stadtteile." (Grosse Starmann / Schmidt 2008, S 9)

  • Grosse Starmann, C., Schmidt, K. (2008): Soziale Segregation lokal gestalten. In: Bertelsmann Stiftung (Hrsg.) (2008): Demographie konkret - Soziale Segregation in deutschen Großstädten. Daten und Handlungskonzepte für eine integrative Stadtpolitik. Gütersloh: Bertelsmann Stiftung.