Kohleabbau

Zum Abbau der Steinkohle unter Tage werden in der Regel mehrere Schächte abgeteuft. Von diesen Schächten werden Transportstrecken zu den Abbaugebieten angelegt. Diese Methode bezeichnet man auch als Strebbau. Schon zu Beginn des Bergbaus entstanden so weitläufige Grubenanlagen, die heute eine Größe von 30 bis 100 km² haben können. Förderschächte dienen zum Transport von Menschen, Materialien und Kohle, darüber hinaus gewährleisten sie die Frischluftzufuhr, die so genannte Bewetterung. Daher gibt es bei jedem Bergwerk mindestens zwei Schächte, wobei aus einem Schacht mit Hilfe eines Grubenlüfters die "verbrauchte" Luft abgesaugt wird.
Von der Kohlengräberei zum Schachtbau
Quelle: Autorenteam, verändert (Orginalquelle: unbekannt)
Um vom Schacht zur Kohle zu gelangen werden horizontale und rechtwinklig abzweigende Richtstrecken auf mehreren Sohlen angelegt. Blindschächte verbinden wiederum die Sohlen miteinander. Wurden die Strecken früher vorwiegend mit Hilfe von Sprengungen geschaffen, so erfolgt dies heute meist mechanisch und computergesteuert. Gewaltige Streckenvortriebsmaschinen, bis zu 100 m lang, fräsen einen 4 - 5 m mächtigen Gang durch das Gestein.

Die eigentliche Kohlegewinnung findet im Streb statt, der das Kohleflöz erschließt. Der Streb verbindet in der Regel zwei parallel verlaufende Strecken, zwischen denen kettengetriebene Kohlehobel oder Walzenschrämmlader installiert sind. Sie haben die Presslufthämmer ersetzt und bauen das Flöz in seiner gesamten Breite zwischen den Streben gleichzeitig ab. Die mit taubem Gestein ("Berge") durchsetzte Kohle wird über ein System von Förderbändern oder auch in Elektrozügen oft viele Kilometer bis zum Förderschacht transportiert, wo sie über Tage gebracht wird.

Der Abbau hinterlässt große flächenhafte Hohlräume, die nur sehr aufwendig und grundsätzlich nicht vollständig wieder verfüllt werden können. An der Oberfläche über den Abbaugebieten entstehen daher in aller Regel Bergsenkungen, die in manchen Fällen Größenordnungen von deutlich über 20 m erreichen. Sie können erhebliche Schäden an Gebäuden, Straßen, Wasserläufen usw. verursachen, die aber von den Bergwerksbetrieben finanziell ausgeglichen werden.