Bau von Abwasserkanälen und Minderung des oberflächlichen Regenwasserabflusses

Die offene Abwasserführung ist auch an der Alten Emscher aufgegeben worden. Auch werden geschlossene Abwasserröhren gebaut, die in Zukunft das Schmutzwasser aufnehmen und es über die Pumpwerke zur Kläranlage Duisburg-Alte Emscher leiten. Dies war zuvor nicht möglich, weil anhaltende Bergsenkungen unterirdische Kanäle immer wieder beschädigt oder zerstört hätten (im Folgenden: Emschergenossenschaft 2002b).

Gepumpt werden muss auch in Zukunft, da die Bergsenkungen nicht rückgängig gemacht werden können. Durch die unterirdischen Abwasserkanäle mit Durchmessern zwischen 1,00 und 4,40 m wird das Gewässer abschnittsweise entlastet, es führt im Endzustand ausschließlich Grundwasser und Regenwasser. Die großen Kanalquerschnitte ergeben sich daraus, dass das Gelände geringes Gefälle aufweist und daher das Wasser im Kanal langsam fließt. Zugleich dienen die Kanäle auf diese Weise als Stauraumkanäle, um nach starken Niederschlägen Regenwasser zwischenzuspeichern. Damit kann auf den Bau zusätzlicher Regenüberlaufbecken verzichtet werden.
Die ökologische Umgestaltung der Alten Emscher und des 600 m langen Unterlaufs des Beeckbaches hat 1997 begonnen. Eine umfassende naturnahe Gestaltung ist jedoch wegen diverser Restriktionen im industriellen Umfeld nicht realisierbar. Vielmehr wird das Gewässer in seiner heutigen Trasse reaktiviert. Aufgrund der stellenweise beengten Platzverhältnisse bietet es sich an, die heutigen Böschungsneigungen größtenteils beizubehalten. Auf den angrenzenden Industriebrachen hat sich im Laufe der Zeit vielfach eine schützenswerte Vegetation entwickelt, die im Rahmen der Gewässerumgestaltung durch Neupflanzungen ergänzt wird. Biotope, die auf ehemaligem Industriegelände natürlich entstanden sind, sollen zu einem größeren Verbund zusammenwachsen bzw. vernetzt werden. Die Umgestaltung verfolgt vor allem das Ziel, die heute tief eingeschnittene Gewässersohle anzuheben, die Wasserfläche zu verbreitern und durch Anlage von Wegeverbindungen "erlebbar" zu machen.