Phase 2 (1980 - 1986/87)

Neue Nutzung auf "alten Standorten"
Quelle: RVR-Fotoarchiv, Kollage Autorenteam
Den Wendepunkt in der Praxis des Flächenmanagements deutete sich seit der ersten Ruhrgebietskonferenz im Jahr 1979 in Castrop-Rauxel dar. Ein Geflecht aus vielfältigen Ursachen hatte sichtbare Erfolge der Wiedernutzung in den 1960er und 1970er Jahren verhindert: Ob es nun überhöhte Preisvorstellungen, geringe Investitionsbereitschaft, mangelnde Verkaufsbereitschaft oder aber die technischen Probleme bei der Freimachung und Herrichtung der Flächen und rechtliche Bedenken gegen die Übernahme von ehemaligen Industrieflächen waren, mit den Mitteln traditioneller Städtebauförderung konnte man des Problems der Reaktivierung von Brachflächen jedenfalls nicht Herr werden. Der im Jahr 1979 eingerichtete Grundstücksfond Ruhr sollte als strukturpolitisches Instrument der koordinierten Entwicklung des Ruhrgebietes neuen Schwung verleihen.
Der Kauf von Flächen selbst wurde und wird von einem Tochterunternehmen des Landes NRW, der Landesentwicklungsgesellschaft des Landes Nordrhein-Westfalen (LEG) abgewickelt. In den folgenden Jahren legte die LEG für das Land NRW einen beachtlichen "Bodenvorrat" an. Bei der Aufbereitung der Flächen "folgte man eine linearen Vorgehensweise: Sanierung, Nutzungsplan, Vermarktung bzw. Investorensuche" (Schmidt 2002, S. 93). Diese Vorgehensweise war langwierig und mit erheblichem finanziellem Aufwand verbunden.

Die Altlastenverdachtsflächen entpuppten sich bald sowohl finanziell als auch ökologisch als unüberschaubar. Die komplexe Problemstellung führte die bisherigen Mittel schnell an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit. Neue Methoden und Lösungsansätze mussten also gefunden werden.