Kompetenzfeld Information und Kommunikation (IuK)

Die Branche der Informationstechnologie hat sich im Ruhrgebiet fest etabliert. Mehr als 42.000 Beschäftigte arbeiten im Jahr 2002 in diesem Sektor, das entspricht etwa der Größenordnung der im Kohlebergbau Beschäftigten (2001: 43.500 Beschäftigte). Auch diese Branche ist überwiegend klein- und mittelbetrieblich dominiert und findet ihre Hauptauftraggeber in der Energiewirtschaft, dem Handel, der Logistik und der Finanzdienstleistungen.
Wie eine Studie der Universität Wuppertal zeigt, kann sich das Ruhrgebiet in diesem Kompetenzfeld im internationalen Raum durchaus messen lassen: Es belegt hinter New York und Tokyo den dritten Platz der ausgewählten Metropolen: Den Stärken in der Technischen Infrastruktur, der Qualität des "Support Services" und des Potenzials an qualifiziertem Fachpersonal stehen Schwächen im Bereich des verfügbaren Startkapitals, des Regionalimages und des Kooperation gegenüber (Projekt Ruhr GmbH 2003, S. 34).
Neben IT-Standorten wie Bochum (z.B. Eurobits, Technologie-Quartier), Essen (Essener Technologie- und Entwicklungszentrum/ETEC) und Duisburg (Electronic Park; Learning Lab) hat sich besonders in Dortmund ein Schwerpunkt der Informations- und Kommunikationstechnologie herausgebildet. Nicht zuletzt durch die Initiative des "dortmund-projects" konnten hier zukunftsträchtige Akzente gesetzt werden.

Leitstandorte bzw. -projekte sind hier der Technologiepark Dortmund, in unmittelbarer Nähe der Universität Dortmund und der beiden Fraunhofer Institute für Software und Sytemtechnik sowie für Materialfluss und Logistik, das Electronic Commerce Center (EEC), der im Aufbau befindlichen Standorte Stadtkrone Ost (eine ehemalige Militärkaserne) und die geplante Fläche Phoenix-Ost (ein ehemaliges Stahlwerk).

Trotz erheblicher Fortschritte und hochkarätiger, außerordentlich erfolgreicher Firmen wie z.B. die "Materna Information & Communications", die zu den Weltmarktführern in der Handy-SMS- und MMS-Technolgie gehört (Internet 13), hat Dortmund noch einen weiten Weg bis 2012 vor sich, um die angestrebten 70.000 neuen Arbeitsplätzen in diesem Bereich zu schaffen.

Ein vielversprechendes Segment der IuK-gestützten Wirtschaft könnte in dem Projekt "E-Government" liegen: Hier nimmt das Ruhrgebiet nach Einschätzung der Projekt Ruhr GmbH bereits eine Spitzenposition ein (Projekt Ruhr GmbH 2003, S. 36). Ziel ist eine digital gestützte Verwaltung, die Dienstleistungen für Bürger, Unternehmer und Behörden (z.B. Entlastung von Behördengängen, Melderegister, Zahlungsverkehr, Geodaten-Angebote).
Auch diesem Kompetenzfeld stehen vielfältige Ausbildungsgänge an Hochschulen und Weiterbildungseinrichtungen zur Verfügung.