Verkehr und Logistik

Logport, Ewald-Projekt und Cargo Cap

Logport in Duisburg

Logport ist Teil des Duisburger Hafens Duisport und wurde im Jahr 1999 auf dem ehemaligen Gelände des Krupp-Stahlwerks in Duisburg-Rheinhausen erschlossen. Das Gelände von Logport I umfasst eine Größe von 265 Hektar und ist linksrheinisch gelegen. Ab 2008 werden rechtsrheinisch 30 weitere Hektar hinzukommen (Logport II). Seit 1999 ist Logport zu einem der Top-Logistikstandorte Europas geworden; unter 50 bisher angesiedelten Unternehmen (85% des Areals waren 2008 bereits vermarktet) finden sich 25 national und international führende Logistikunternehmen. Logport ist durch regelmäßige Zugverbindungen an die Nordseehäfen sowie nach Süd- und Südosteuropa angebunden. Züge starten täglich nach Österreich, Ungarn sowie Schweiz und Italien. Mit Bahn- und Binnenschiffshuttles werden Rotterdam, Antwerpen, Amsterdam und Zeebrügge direkt, zudem über Duisburg Ruhrort 80 weitere europäische Ziele angesteuert. Durch 200 km Gleise ist diese Anbindung an das deutsche und europäische Schienennetz gegeben. Logport ist somit wichtiger Hinterland-Hub der Nordseehäfen mit Gateway-Funktion für die zentraleuropäischen Märkte. Zu der Infrastruktur von Logport gehören ein eigenes Hafenbecken, zwei Containerterminals, ein eigener Rangierbahnhof mit zehn Gleisen, eine Gleisanbindung der meisten Grundstücke und eine über 300.000 qm große Warehousefläche für die Kontraktlogistik hochwertiger Konsumgüter (Internet 22). Seit 2004 existiert zudem eine Roll on-Roll off-Anlage (Ro/Ro-Anlage), mit der PKWs auf Spezialschiff und über eine benachbarte Bahnrampe auf Züge verladen werden können. Sie kann sowohl Binnen- als auch Seeschiffe abfertigen (Internet 38).

Ewald-Projekt in Herten

Auf dem ehemaligen Bergwerksgelände Ewald 1/2/7 in Herten wird seit dem Jahr 2002 das "Ewald-Projekt" umgesetzt. Das 1999 stillgelegte, 50 ha große Gelände soll sich zu einem neuen Stadtquartier von europäischem Format wandeln. Vorgesehen ist zum einen eine hochwertige Nutzung der Bestandsgebäude durch Dienstleistungs-, Bildungs-, Gewerbe- und Handwerkseinrichtungen sowie freizeit- und kulturbezogenen Angeboten. Damit sollen des Weiteren optimale Voraussetzungen geschaffen werden, um Unternehmen der Logistik- und (Wasserstoff-) Technologiebranche anzusiedeln.

Gerade für Logistikunternehmen bietet der Standort durch seine Lagegunst und dem vorgesehenen Flächenangebot von 17,5 ha gute Voraussetzungen. Durch den unmittelbaren Anschluss an die Autobahnen A 2, A 42 und A 43 sind in kürzester Zeit mehrere Millionen Menschen in der Metropole Ruhr und darüber hinaus erreichbar. Die relativ große Distanz zur benachbarten Wohnbevölkerung und das direkte Umfeld mit der Landschaftspark Emscherbruch und seiner Bergehalde Hoheward, ökologisch und gestalterisch aufgewertet, bieten weitere Vorteile für potenzielle Investoren. Der Standort Ewald ist Teil des Last Mile Logistik Netzwerkes, in dem sich die Städte Gelsenkirchen, Herne und Herten zusammengeschlossen haben, um in interkommunaler Kooperation Gewerbeflächen speziell den Anforderungen der Logistikbranche entsprechend zu entwickeln und sich gemeinsam als Logistikpark zu präsentieren.

Das Nutzungskonzept von Ewald folgt der Idee der "Landschichten", die sich an den Strukturen der alten Zechenanlage als Ordnungssystem orientiert und die Nutzungszonierung entsprechend ausrichtet (vgl. Abb.).
Das Nutzungskonzept des Ewald-Projekts
Quelle: Internet 36
Das Projekt ist eine Public Private Partnership zwischen dem Grundstückseigentümer, der Montanen Grundstücksgesellschaft mbH (MGG), und der Stadt Herten (vgl. Internet 36).

Cargo Cap

Cargo Cap Ansicht
Quelle: Institut Prof. Dr. Stein, Ruhr Universität Bochum
"Seit über hundert Jahren wird Wasser und Abwasser durch Rohrsysteme transportiert, auch Gas und Strom gelangen durch den Boden in die Häuser", sagt Prof. Dr.-Ing. Stein, der Initiator des Cargo Cap. Da sei doch der unterirdische Gütertransport - das "Unternet" - eine logische Konsequenz.
Diese neue Technik soll für Entlastung der Straßen im Ruhrgebiet sorgen. Tatsächlich könnte mit dem Cargo Cap-System ein wesentlicher Teil der Belastungen durch Lieferwagen im Ballungsraum drastisch reduziert werden. Die Idee ist ein unterirdisches Netz von Röhren mit einem Durchmesser von 1,60 Meter. Logistik- und Güterumschlagzentren sollen mit diesen Röhren verbunden werden, ebenfalls größere Betriebe, wie z.B. Opel oder Kaufhäuser. Innerhalb dieser Röhren wird eine automatisierte Drohne mit Platz für zwei Euro-Paletten die Güter entsprechend verteilen. Sie kann dies durch eine konstante Geschwindigkeit schneller und pünktlicher erledigen als ein Lkw.
Cap wird an Laderampe mit Paletten beladen
Quelle: Internet 32
Das Cargo Cap-System ist auf eine regionale Verteilung ausgelegt und könnte sowohl unterirdisch als auch oberirdisch betrieben werden. Die Kosten für einen Kilometer Röhre liegen weit unter den Kosten für einen Kilometer Autobahnausbau und würden zugleich den Flächenverbrauch reduzieren. Durch den unterirdischen Vortrieb, der die regionale Kompetenz des Tunnelvortriebs nutzen und weiterentwickeln könnte, ist es möglich, gezielt Unternehmen an das Rohrnetz anzuschließen und somit in die Verteilwege aufzunehmen.

Die Landesregierung NRW hat die Forschung mit etwa 0,9 Mio. Euro gefördert. Ein Pilotprojekt oder eine Teststrecke sind angedacht, eine 125 Meter lange Modellstrecke im Maßstab 1:2 ist bereits umgesetzt worden. Im Jahr 2006 wurde CargoCap als "ausgewählter Ort 2006" von der Initiative "Land der Ideen" ausgezeichnet (vgl. Internet 32). Für die A 40 zwischen Duisburg bis Unna ist bereits ein Konzept in Planung (vgl. Internet 14).