Verkehr und Logistik
"Straßen-Verkehrsadern" im Ruhrgebiet
Durch das Ruhrgebiet verlaufen im Jahr 2007 rund 4.657 Kilometer überörtliche Straßen (vgl. RVR 2007, S. 4). Damit verfügt die Region über eines der engmaschigsten Straßennetze in Europa (vgl. Großmann 2003, S. 1).
Das Ruhrgebiet weist dabei mit einem Anteil von 12,9 % Bundesautobahnen im Vergleich zu Nordrhein-Westfalen (7,4 %) und der Bundesrepublik (5 %) einen auffallend hohen Anteil an Autobahnkilometern im Verhältnis zum Gesamtstraßennetz auf.
Das Ruhrgebiet weist dabei mit einem Anteil von 12,9 % Bundesautobahnen im Vergleich zu Nordrhein-Westfalen (7,4 %) und der Bundesrepublik (5 %) einen auffallend hohen Anteil an Autobahnkilometern im Verhältnis zum Gesamtstraßennetz auf.

Verkehrsadern im Ruhrgebiet
Quelle: RVR-Geodatenserver
Quelle: RVR-Geodatenserver

Zugelassene Kraftfahrzeuge im Ruhrgebiet
Quelle: Autorenteam, nach Daten des KVR 2001
Quelle: Autorenteam, nach Daten des KVR 2001

Verkehrsströme im Ruhrgebiet
Quelle: KVR 2002b, Blatt 1
Quelle: KVR 2002b, Blatt 1
Die meisten Fahrten finden innerhalb der Region statt und werden größtenteils von Berufspendlern bzw. durch den Frachtverkehr verursacht. Eine wichtige Verbindung ist die Ost-West-Achse A 40 (B1) „Ruhrschnellweg". Sie stellt zugleich den größten Engpass im Verkehrssystem dar, weil sich hier Stadt-, Regional- und Fernverkehre überlagern. Mehr als 100.000 Kfz werden auf Teilabschnitten täglich gezählt (vgl. Wirtschaftsförderung metropoleruhr 2008, S. 9). Hier ist eine Vielzahl von Maßnahmen notwendig, um der steigenden Belastung Herr zu werden.

6 Spuren bis 2015
Quelle: Ruhr-Nachrichten, 14.05.2003
Quelle: Ruhr-Nachrichten, 14.05.2003
Wegen der starken Überlastung (A 40 zu etwa 85 Prozent, A 43 zu etwa 15 Prozent) werden der Ausbau und die Umgehungen als vordringlich eingestuft. Anfang Juni 2008 hat der Umbau der A 40 begonnen. Dabei wird der "Ruhrschnellweg" auf einer Strecke von etwa 5,6 km zwischen den Anschlussstellen Gelsenkirchen und Bochum-Stahlhausen auf sechs Spuren verbreitert. Außerdem wird die Anschlussstelle Stahlhausen zum "Westkreuz" mit einem direkten Anschluss an den Bochumer Außenring umgebaut. In einem dritten Bauabschnitt erfolgt der Neubau einer Querspange A 44 als Verbindung zwischen dem Bochumer Außenring und dem Autobahnkreuz Bochum/Witten (A 43/A 44). Bis 2012 sollen die Umbaumaßnahmen vollzogen worden sein.
Durch den Um- bzw. Neubau der Anschlussstellen wird es in Zukunft möglich sein, Dortmund über die Stadtautobahn und die A 44 zu erreichen und somit die A 40 weiträumig zu umfahren. Dieser als "Bochumer Lösung" titulierte Umbau der A 40 gilt als Relikt der "DüBoDo", einer seit Jahrzehnten geplanten, auf harten Widerstand gestoßenen (siehe Vertiefung "Bürgerproteste gegen Autobahnausbau") und nie vollständig umgesetzten Idee einer A 44, die die Städte Düsseldorf, Bochum und Dortmund verbinden sollte. Auch der aktuelle Umbau stößt auf heftige Kritik.
Die Wirtschaftsförderung metropoleruhr sieht "das Problem A 40 mittel- und langfristig [noch] nicht vollständig gelöst: Der Flaschenhals Essen wird bleiben, hier fehlt eine Lösung in dem sensiblen Bereich mitten in der Stadt" (vgl. Wirtschaftsförderung metropoleruhr 2008, S. 23).

Ein Autobahnring für das Ruhrgebiet
Quelle: WAZ, 02.07.2008
Quelle: WAZ, 02.07.2008

Bahn und LKW: Güterverkehrsleistung
Quelle: MWMTV 2000a, S. 3
Quelle: MWMTV 2000a, S. 3
Eine bundesweite Prognose für 2020 sieht eine Verdoppelung des Straßengüterverkehrs im Vergleich zu 1997 voraus (vgl. MWMTV 2000a, S. 3). Die Abbildung verdeutlicht die Diskrepanz zwischen Lkw- und Bahnverkehr in der Entwicklung bis 2015.
Intensive Bemühungen um eine Verlagerung von Güter- und auch Personenverkehr auf die Schiene oder neue Transporttechnologien sind dringend erforderlich, da der Ausbau von Straßen diesem prognostizierten Zuwachs nicht wird entsprechen können. Zudem werden „größere" Ausbauvorhaben am Widerstand der Bevölkerung scheitern (s. Vertiefung Bürgerproteste gegen Autobahnausbau).
Für das Ruhrgebiet kommt erschwerend hinzu, dass keine, die Region entlastende, Transitstrecke für Ost-West Verbindungen existiert. Alle Autobahnen führen durch das Ruhrgebiet, dies wird bei Zunahme des Ost-West Verkehrs die Belastung des Verkehrsträgers Straße im Ruhrgebiet zusätzlich erhöhen.
Intensive Bemühungen um eine Verlagerung von Güter- und auch Personenverkehr auf die Schiene oder neue Transporttechnologien sind dringend erforderlich, da der Ausbau von Straßen diesem prognostizierten Zuwachs nicht wird entsprechen können. Zudem werden „größere" Ausbauvorhaben am Widerstand der Bevölkerung scheitern (s. Vertiefung Bürgerproteste gegen Autobahnausbau).
Für das Ruhrgebiet kommt erschwerend hinzu, dass keine, die Region entlastende, Transitstrecke für Ost-West Verbindungen existiert. Alle Autobahnen führen durch das Ruhrgebiet, dies wird bei Zunahme des Ost-West Verkehrs die Belastung des Verkehrsträgers Straße im Ruhrgebiet zusätzlich erhöhen.
- Vertiefung: Bürgerproteste gegen Autobahnausbau