Verkehr und Logistik

Die Häfen Duisburg und Dortmund

Der Rhein-Ruhr-Hafen Duisburg

Ein Zug der duisport rail GmbH beim Containerumschlag an einem Terminal des Duisburger Hafens
Quelle: Internet 11
Noch heute sind die Reste des ersten Werfthafens (W), der Anfang des 19. Jahrhunderts entstand, erhalten. Während der Industrialisierung wurde das Verkehrsnetz für die Schifffahrt weiter verbessert und im Zuge dieser Entwicklung entstanden die Ruhrorter Hafenbecken. Die letzten Hafenbecken (A), (B) und (C) wurden zu Beginn des 20. Jahrhunderts fertiggestellt.
Heute ist der Duisburger Hafen "duisport" mit einer Grundfläche von 1.350 ha (davon ca. 265 ha Logport Logistic Center Duisburg), 21 Hafenbecken mit über 180 ha Wasserfläche, 40 km Uferlänge (davon 16 km Umschlagufer mit Gleisanschluss) der wahrscheinlich größte Binnenhafen der Welt. Seit Anfang der 1990er Jahre besitzt Duisburg als erster Binnenstandort in Deutschland den Status einer "Freizone", d.h. Güter aus der ganzen Welt können hier auf einer Fläche von 10 ha zoll- und umschlagfrei gelagert, umgeschlagen oder veredelt werden.

Von Duisburg aus sind alle Binnenhäfen Deutschlands und zahlreiche Häfen in Europa zu erreichen, 20.000 Schiffe laufen den Hafen jährlich an. Duisport übernimmt für die ARA-Häfen (Amsterdam, Rotterdam, Antwerpen) eine wichtige Hubfunktion ((Verkehrs-)Drehscheibenfunktion).

Jährlich werden etwa 13,9 Mio. Tonnen Massengüter (2007) umgeschlagen. Im Jahr 2005 jedoch schlug der Hafen erstmals mehr Stückgüter um. Das liegt vor allem am stetig wachsenden Containerverkehr, der den Duisburger Hafen 2006 in die Top 100-Liste der weltweit größten Containerumschlaghäfen brachte. Die Stärke des Duisports liegt in der vorhandenen Infrastruktur. Nicht nur die Verknüpfung der verschiedenen Verkehrsträger ist gewährleistet, sondern der Hafen verfügt über eine breite Palette an Serviceeinrichtungen wie etwa Krananlagen oder Containerterminals. Dazu zählen heute 5 Container-Terminals mit insgesamt 13 Containerbrücken, davon 2 Terminals mit bis zu 8 Parallelgleisen für die gleichzeitige Abfertigung von Ganzzügen. Hinzu kommen unter anderem neun wasserüberkragende Hallen für den nässegeschützten Umschlag, fünf Importkohleterminals, fünf Stahl-Service-Center für die Bearbeitung von Stahlprodukten und 1,5 Mio. qm überdachte Lagerfläche, davon rund 600.000 qm Warehousefläche für Kontraktlogistik (inkl. Logport-Gelände). Er ist zudem mit drei Logistikzentren verbunden (vgl. Internet 11).
Der Duisburger Hafen mit seinem Werfthafen (W), Nord- (N) und Südhafen (S) und den Hafenbecken (A), (B) und (C)
Quelle: RVR Luftbildarchiv, ergänzt durch Autorenteam
Güterumschlag am Duisburger Hafen nach Verkehrsmitteln und Güterart 2000 bis 2007
Quelle: Duisburg Hafen AG (Jahrgänge 2002-2008)

Der Dortmunder Hafen

Luftbild des Dortmunder Hafens
Quelle: RVR Luftbildarchiv
Der Dortmunder Hafen ist mit knapp 135 ha und seinen 10 Hafenbecken der größte Kanalhafen Europas. Sein Bau wurde gegen Ende des 19. Jahrhunderts mit der Fertigstellung des Dortmund-Ems-Kanal möglich. 1999 feierte er seinen 100 jährigen Geburtstag. Heutzutage bewerkstelligen 40 Kräne, neun Schnellumschlaghallen und zwei Containerverladebrücken den raschen Umschlag von Gütern. Allein beim Containerumschlag werden jährlich 90.000 Stück verladen. Die Hauptumschlaggüter sind Baustoffe, Mineralöle, Container, Importkohle, Eisen und Stahl sowie Schrott. Im Jahr 2007 konnte der Güterumschlag um 7,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 3,17 Mio. Tonnen gesteigert werden (Internet 12).
Kennzahlen des Dortmunder Hafens (1993 bis 2007)
Quelle: Internet 12
Dennoch kann der Dortmunder Hafen seit dem Niedergang der Stahlindustrie in Dortmund Ende der 1990er Jahre nicht mehr an die früheren Güterumschlagszahlen anknüpfen, welche überwiegend dem Eisenerztransport zu verdanken waren (vgl. Tabelle). Dafür wird der Containerumschlag mit zuletzt 700.000 Tonnen (2007) immer bedeutender.
Informationen zum Dortmunder Hafen erhalten Sie u.a. auch beim Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) (o.J.): Westfalen regional. http://www.lwl.org/LWL/Kultur/Westfalen_Regional/Verkehr/KanalhafenDO/ (zuletzt aufgerufen am: 24.02.2009).

Die Metropole Ruhr verfügt noch über eine Reihe weiterer Häfen. Dazu zählen die Häfen in Dorsten, Hamm, Lünen, Gelsenkirchen, Herne-Wanne, Mülheim a. d. Ruhr, Essen und vier im Kreis Wesel. Neben den öffentlichen Häfen unterhalten auch große Unternehmen private Binnenhäfen, die überwiegend auf bestimmte Güter spezialisiert sind (z. B. der Hafen Duisburg-Walsum auf Erz und Stahl). In den öffentlichen Häfen wird dagegen ein breites Spektrum an Gütern umgeschlagen (vgl. Projekt Ruhr GmbH 2005, S. 21 ff.).

Die nachstehende Tabelle zeigt den Güterumschlag ausgewählter deutscher Häfen in der Binnenschifffahrt. Der Duisburger Hafen führt dieses Ranking deutlich an, vor Köln und Hamburg.
Güterumschlag ausgewählter deutscher Häfen in der Binnenschifffahrt 2005 und 2006
Quelle: Statistisches Bundesamt 2007, S. 764