Pendelmobilität

Pendlerausströme 1998
Quelle: Schrumpf/Budde/Urfrei 2001, S. 84
Für das Ruhrgebiet ergab sich im Jahr 2007 ein negatives Pendlersaldo von ca. 46.700 Erwerbstätigen. Demnach sind weniger Arbeitsplätze in der Region vorhanden als Erwerbstätige dort wohnen. Insgesamt pendeln etwa 811.000 Erwerbstätige aus und ca. 764.000 ein. Hierbei gibt es innerhalb des Ruhrgebietes regionale Unterschiede. Arbeitsplatzmagneten sind Essen, Dortmund und Bochum, die Kreise im Ballungsrandgebiet dienen hingegen eher als Wohnorte. Die übrigen Städte des Regionalverbandes Ruhr weisen geringe Einpendler- bzw. Auspendlerüberschüsse auf.
Differenziert man die Aus- bzw. Einpendler nach Geschlecht, so fällt auf, dass ein Drittel der Pendler Frauen sind. Damit liegt der Anteil Pendler unter dem Landeswert. Bei einer Differenzierung nach Wirtschaftsbereichen unterscheidet sich das Ruhrgebiet vom Landesdurchschnitt insbesondere dadurch, dass von den Auspendlern aus dem Ruhrgebiet überdurchschnittlich viele im produzierenden Gewerbe und unterdurchschnittlich viele im Dienstleistungsbereich tätig sind (KVR 2001a). Beide Wirtschaftsbereiche weisen eine negative Pendlerbilanz auf.

Bei der Altersstruktur der Pendler gibt es nur geringe Abweichungen vom Landesdurchschnitt. Die Pendler verteilen sich zu jeweils einem Drittel auf die Altersgruppen zwischen 25 - 35, 35 - 45 und 45 - 65 Jahre.

Weiterhin ist erwähnenswert, dass auffallend viele Pendler Arbeiter und Angestellte sind, hingegen sind sehr wenige Beamte, Auszubildende und Selbständige. Über 90 % der Pendler stehen in Vollzeitbeschäftigungsverhältnissen, nur 9 % sind Teilzeitbeschäftigte.

"Die Diskrepanz zwischen der Wirtschaftsstruktur der Kommune und der Struktur der dort wohnenden Erwerbstätigen hinsichtlich Beruf, Alter u.ä. prägt die Struktur der Pendler und Pendlerinnen" (KVR 2001a).